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Diabetes in den Wechseljahren – besondere Vorsicht ist geboten
In einem Interview mit der Dr. Judith Bildau weist das Online-Fachmagazin diabetologie-online.de darauf hin, dass die Menopause einen ernstzunehmenden Risikofaktor für Frauen an Diabetes Typ 2 zu erkranken darstellt. Dass in diesem Zusammenhang den weiblichen Wechseljahren in der Öffentlichkeit bislang vergleichsweise wenig Aufmerksamkeit geschenkt wurde, will die Gynäkologin angesichts von neun Millionen deutschen Frauen, die sich aktuell in dieser Lebensphase befinden, ändern.
„Wenn die Sexualhormonproduktion versiegt, steigt das Risiko für die Entstehung von Übergewicht, Diabetes Typ 2 und koronare Komplikationen. Auch Frauen mit Typ-1- oder Typ-2-Diabetes können dann Schwierigkeiten mit dem Diabetesmanagement bekommen“, berichtet Dr. Bildau. Der Grund für das erhöhte Risiko nach dem Eintritt in die Menopause liegt in der Abnahme der körpereigenen Östrogen-Produktion. Dies hat einen negativen Einfluss auf den Energiestoffwechsel. „Der Gesamtenergieverbrauch und der Muskelanteil nehmen ab, während der Körperfettanteil – besonders in der Bauchregion – steigt. Letzteres begünstigt eine Insulinresistenz der Zellen, die wiederum zu erhöhten Zuckerwerten und der Entwicklung von Typ-2-Diabetes führen kann“, erklärt die Gynäkologin im Interview und warnt auch davor, dass Frauen, die bereits an einem Diabetes leiden, während der Menopause häufig Probleme haben, ihre HbA1c-, Cholesterin- und Blutdruckwerte unter Kontrolle zu halten.
Neben einer angepassten Ernährung, regelmäßiger Bewegung und Stressvermeidung empfiehlt Dr. Bildau Diabetikerinnen in der Menopause eine besonders engmaschige Kontrolle des Blutzuckerspiegels. Auch eine Hormonersatztherapie könne laut Studienlage einen positiven Einfluss auf mögliche Blutzuckerschwankungen nehmen.